Autohändler hinterzieht mehr als 100.000 Euro Steuern

Autohändler hinterzieht mehr als 100.000 Euro Steuern

Vor Gericht musste sich ein 37-Jähriger aus Fallingbostel verantworten

Lüneburg. Mit den Steuern nahm es der 37-Jährige nicht so genau. Über Jahre zahlte er für seinen zunächst in Bad Fallingbostel, dann in Schneverdingen im Heidekreis ansässigen Autohandel die Abgaben ans Finanzamt nicht ordnungsgemäß. Mit Vorsatz, wie ihm die Staatsanwaltschaft Lüneburg zur Last legte und ihm deshalb einen entsprechenden Strafbefehl schickte. Weil der Mann aus Fallingbostel sich dagegen wehrte, landete der Fall jetzt vor dem Lüneburger Amtsgericht.

Insgesamt ging es um rund 111.000 Euro, die der Autohändler dem Finanzamt und der Stadt Fallingbostel seit 2016 vorenthalten hatte. Das wurde von dem Geschäftsmann im Verfahren auch nicht in Abrede gestellt, ganz im Gegenteil. „Er würde den gesamten Schaden gern wiedergutmachen,“ versicherte Verteidiger Dr. Gerold Papsch, „aber das ist ihm finanziell schlicht nicht möglich.“ Denn inzwischen sei der Autohandel seines Mandanten in die Insolvenz geraten, er sei nun ohne Beschäftigung und kümmere sich verstärkt daheim um seine Kinder.

Papsch regte deshalb ein Verständigungsgespräch an. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelten der Verteidiger, die Staatsanwältin, ein Vertreter des Finanzamtes für Fahndung und Strafsachen und Richterin Sandy Lindner, wie das Verfahren im Sinne aller Beteiligten abgekürzt werden könnte.

Und sie kamen zu einer Lösung. Einige der ältesten Vorwürfe werden fallengelassen, im Gegenzug zieht der Angeklagte seinen Einspruch gegen den Strafbefehl hinsichtlich der anderen Vorwürfe zurück, damit der Fall Rechtskraft erlangt.

Im Ergebnis bedeutete das: Der als Autohändler wenig erfolgreiche Angeklagte muss 400 Tagessätze zu je 15 Euro zahlen, insgesamt also 6000 Euro. Außerdem ordnete das Gericht die Einziehung von Steuerschulden in Höhe von 99.483,36 Euro an. Lindner machte in diesem Zusammenhang deutlich: „Forderungen durch Straftaten gehen in einer Insolvenz nicht unter.“

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